Fairer Schmuck – Die 10 besten Eco Schmuck-Brands – Hiitu

Fairer Schmuck oder nachhaltig produzierter Schmuck – was bedeutet das eigentlich? In unserem Eco Schmuck Guide stellen wir euch die 10 besten Eco Schmuck-Brands vor, die ihr kennen solltet und deren Erzeugnisse ihr mit gutem Gewissen tragen könnt.

Weihnachten steht vor der Tür, anstatt uns zum Fest der Liebe gegenseitig mit Unmengen an Paketen zu überhäufen, sollten wir lieber ausgewählte Dinge schenken, die von Herzen kommen und unter ökofairen Bedingungen produziert wurden. Denn fair produzierte Schmuckstücke bringen nicht nur ihren Trägern Freude, sondern allen daran Beteiligten.

Inzwischen dürfte wohl jeder schon mal von »Blutdiamanten« gehört haben und den damit verbundenen Schattenseiten der Schmuckindustrie. Damit ihr euch also nicht mit falschem Glanz schmückt, solltet ihr beim Kauf von Schmuck ein paar wichtige Punkte beachten. Denn der gängige Abbau von Edelmetallen ist ein knochenharter Job, der oft unter menschenunwürdigen Bedingungen geschieht und durch die Verwendung chemischer Zusatzstoffe extrem schädlich für Mensch und Umwelt ist. Arbeiter sind alltäglichen Gefahren ausgesetzt, wie beispielsweise dem Überschwemmen von Schächten oder dem Einatmen von giftigem Quecksilber. Doch zum Glück gibt es mittlerweile ökofaire Methoden zur Gewinnung von zertifiziertem Gold, Silber und Edelsteinen.

Was genau ist eigentlich zertifiziertes Gold?

Aber was genau ist zertifiziertes Gold eigentlich? Die Fairtrade-Zertifizierung des Edelmetalls bezieht sich nicht auf große Minen, sondern auf Goldschürfer, die in kleinen Minen arbeiten. Denn zertifiziert werden lediglich die Gewerbe, die ihren Bergbau legal und in Maßen betreiben. Durch das Fairtrade-Bündnis werden die Arbeiter geschützt und erhalten eine finanzielle Absicherung. Denn sie erhalten einen Mindestpreis, der jeweils bei 95% des Goldpreises der London Bullion Market Association liegt – deutlich höher als üblicherweise. Zudem erhalten die Gemeinden eine Prämie, die der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen dienen soll. So konnte beispielsweise in einer Minenorganisation in Peru eine Vorschule für Kinder eingerichtet werden, deren Eltern in den Goldminen tätig sind. Da während der Gewinnung des Goldes der Kontakt zu Quecksilber leider gang und gäbe ist, konnten im Zuge der Fairtrade-Zertifizierung weitere wichtige Maßnahmen, wie beispielsweise das Tragen von Schutzkleidung sowie Gesundheits- und Sicherheitstrainings endlich Teil des Arbeitsalltags werden.

Bei der Gewinnung von Silber werden gesundheitliche Probleme meist durch die Schmelzbetriebe verursacht, in denen der Rohstoff verarbeitet wird. Denn Silber tritt meistens in Verbindung mit Blei, Zink oder Kupfer auf und muss erst von diesen Elementen getrennt werden. Bei diesem Prozess kommt es beispielsweise vor, dass sich das freigesetzte Blei mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff verbindet und zu Bleioxid wird. Das Problem: Meist sind keine Filteranlagen vorhanden, sodass das Gas nach außen gelangt und Mensch und Umwelt immens schadet. So ist es beispielsweise in der peruanischen Stadt La Oroya zu einer starken Verseuchung der Luft und des Bodens gekommen.

Ähnlich verhält es sich auch mit den Edelsteinen, also beispielsweise mit Rubinen oder Saphiren. Denn wer sich einen hübschen neuen Klunker zugelegt hat, sollte nicht vergessen, dass sehr viele Edelsteine auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. Viele Zertifikate sind in gefälschter Version unterwegs, sodass viele Händler zunächst davon ausgehen, ein hochwertiges Produkt erstanden zu haben. Das Ganze wird dann insofern verschlimmert, als dass die Edelsteine meist in Thailand, Indien und China unter grausamen Bedingungen geschliffen werden, bevor sie den Weg in die Ausstellungsvitrine beim Juwelier in Europa oder den USA finden. Außerdem sorgte ein Unfall in Tansania im Jahr 2008 für großen Aufruhr, denn dort ließen etwa 80 Menschen, die beim Abbau von Tansanit-Steinen in einem Schacht ertranken, ihr Leben. Außerdem tauchen häufig Berichte über die grausamen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit in den Saphir-Minen in Madagaskar auf. Doch  zum Glück setzt sich unter anderem die 2009 gegründete Initiative Fair Trade Minerals & Gems e.V. zur Förderung fairen Handels im Mineralien- und Edelsteinhandel ein.

Vor dem Schmuckkauf sollte man sich genau informieren, wo und unter welchen Umständen produziert wird

Genau aus all diesen Gründen gilt oberste Vorsicht beim Kauf von neuen Schmuckstücken. Am besten einfach direkt beim Schmuckhändler nachfragen, von wo die Materialien stammen oder sich genau informieren, wo man zertifizierten Schmuck kaufen kann. In unserem Guide findet ihr unterschiedliche Labels, bei denen ihr wunderschönen fairen Schmuck erstehen könnt, der euch mit einem guten Gewissen schmückt. Denn es muss ja eigentlich nicht immer Gold oder Silber sein, oder? Leder, Perlen, Holz oder Stoff und Messing können auch ganz schön was her machen. Wem das noch nicht reichen sollte, der kann sich bei Io E Te einen moralisch und ethisch vertretbaren Ring nach den eigenen Vorstellungen zusammenstellen.

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche smarte Recycling-Methoden, die faire Schmucklabels nutzen, um ressourcenschonenden Schmuck zu erschwinglichen Preisen zu produzieren. Ob Schmuck aus recyceltem Altgold oder Silber oder die Verwendung von Vintage-Diamanten – es muss nicht nicht immer neu sein, was glänzt. So wird bei Fremdformat beispielsweise alter Industriemüll für die Herstellung von Schmuckstücken genutzt. Und natürlich spielt das Übernehmen sozialer Verantwortung eine wichtige Rolle, wenn es um die Herstellung von Schmuck geht. Das Label Umiwi unterstützt Organisationen in ärmeren Ländern, die es Menschen ermöglicht, sich selbstständig zu machen und Bildungsangebote wahrzunehmen. Mehr zu den unterschiedlichen Verfahren zur Herstellung von ökofairem Schmuck erfahrt ihr in unserem Schmuck Guide!

 

׀ HIITU – Handgemachte und fair produzierte Schönheiten
»Let’s spread good vibes, people.« lautet die Philosophie des wunderbaren Labels Hiitu, das von zwei Schwestern ins Leben gerufen wurde. Carlotta und Rosalie Cramer-Klett beschäftigen sich in ihren Designs mit dem Einklang zwischen Mensch und Natur. Außerdem steht das Wort Hiitu in der Sprache Caddo, die in Nebraska in einem indianischen Stamm gesprochen wird, für das Wort Feder. Durch ihre Mutter stehen sie in Verbindung mit dem Stamm, den die beiden gleichermaßen als Inspirations- und Kreativitätsquelle nutzen. Gemeinsam mit sorgfältig ausgewählten Handwerkern und Manufakturen aus aller Welt – unter anderem aus Portugal, Marokko, Kenia und Indien – erarbeiten die Schwestern verschiedene einzigartige Schmuckstücke, die ihre Besitzer ein Leben lang begleiten sollen. Für die Herstellung werden lediglich natürliche, unter fairen Bedingungen gehandelte und hochwertige Materialien verwendet. Beispielsweise Glasperlen, Messing und Horn. Was dabei rauskommt, sind originelle Teile, von denen einzelne Elemente – falls man mal Abwechslung brauchen sollte – teilweise beliebig ausgetauscht werden können. Im Onlineshop gibt’s außerdem nicht nur wunderschönen Schmuck, sondern auch fair gefertigte Accessoires, Taschen & Co. Zu beziehen über hiitu.com.

 

׀ FREMDFORMAT – Schmuck aus Industrieabfall
Hinter dem Heidelberger Brand Fremdformat stecken die Designerinnen Steffi und Julia. Für ihre schönen Stücke werden industrielle Materialien genutzt, die ansonsten in der Metallindustrie als Reststoffe geschreddert werden würden. Das Besondere daran: Dadurch, dass die Metalle zuvor verarbeitet wurden, werden sie zu Unikaten und bekommen einen ganz sonderbaren Charakter. Denn der Rohstoff wird sozusagen zweckentfremdet und für kreative Prozesse neu definiert. Außerdem gibt es auch vergoldete und versilberte Teile in den Kollektionen. Natürlich wird dafür nur Recycling-Gold sowie recyceltes Silber verwendet. Damit die Elemente so nachhaltig wie möglich genutzt werden können, beziehen die beiden die Materialien nur von lokal ansässigen Firmen. Neben Armbändern, Halsketten, Ohrringen und Armreifen findet ihr im Fremdformat Online Shop auch coole Pins & Patches sowie T-Shirts mit unterschiedlichen Prints. Good To Know: Alle Produkte von Fremdformat sind vegan. Lohnt sich auf jeden Fall, hier mal »vorbeizuklicken«! Zu beziehen über shop.fremdformat.de.

 

׀ UMIWI – Zusammenhalt schafft Möglichkeiten für die Zukunft
Alle Accessoires des Berliner Labels Umiwi werden durch die Mithilfe von lokalen Experten und Mitarbeitern von Hilfsprojekten in Thailand und Mexiko entwickelt und bilden gleichzeitig auch den Grundstein für in Zukunft entstehende Ausbildungsstätten. Innerhalb der Workshops, während der die Designs für den Schmuck erdacht werden, vermitteln Experten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten und geben diese weiter. Neben der Ideenfindung sind die Menschen in den Hilfsprojekten außerdem auch für die Herstellung sämtlicher Produkte verantwortlich. Somit entwickeln sich die Projekte zu eigenständigen Unternehmen, die als Bildungseinrichtungen genutzt und mit der Zeit unabhängig von Spenden existieren können. Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen bildet Umiwi eine Handelskooperation, die für den Vertrieb des Schmucks sorgt. Das Label kauft die Schmuckstücke zu einem fairen Preis ein und bringt sie in Thailand, Mexiko und Deutschland an den Mann und vor allem an die Frau. Außerdem sind die Teile nicht nur im Onlineshop erhältlich, sondern auch in ausgewählten Stores und Boutiquen zu erstehen. Und das Beste kommt natürlich zum Schluss: Zwei Drittel der Einnahmen kommen Bildungs- und Existenzzwecken zugute und damit Menschen, die nicht den Luxus genießen wie wir, vom Staat unterstützt werden. Zu beziehen über umiwi.de.

 

Hier geht es zu den weiteren Brands:

 

www.peppermynta.de/fair-fashion/fairer-schmuck-die-10-besten-eco-brands-fairtrade/

 

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